Radfahren macht agressiv….

…. also zumindest manchmal, wenn man auf unseren Radwegen unnötige Hindernisse überwinden muss.
Da fragt man sich schon wie die Städte und Gemeinden „Amateure“ als Stadtplaner einstellen können. Schön wäre es wenn die Gemeindemitarbeiter die Strecken selbst befahren würden und jeden Tag für ihre Verbrechen leiden müssten.
Die Stadt Steinheim hat z.B. auf dem Murr-Radweg Rinnen gezogen um Radfahrer auszubremsen bzw. den Verkehr zu beruhigen. Leider mit dem gegenteiligen Ergebnis, die alten Omas und Opas sind völlig überfordert mit ihren E-Bikes die Schützengräben zu überwinden und die Profils fahren aus Protest extra schnell und ziehen fette, stylische Bunny-hops über die Rinnen. Das eigentliche Ziel den Verkehr sicherer zu machen ist leider nicht erreicht, da sich alle auf das Überwinden der Hindernisse konzentrieren.
Oder eigentlich ja eine gute Idee, die Radwege durch Posten gegen das Befahren von Autos zu sichern. Aber warum braucht es bei einer normalen Radwegbreite zwei Posten? Also mal abgesehen von den Kosten für zwei Posten ist es völlig dämlich weil es die Verkehr in der Mitte zentriert. Rechts reicht es nicht vorbei und für den Gegenverkehr natürlich auch nicht von der anderen Seite. Also müssen beide durch die zu schmale Mitte und folglich abbremsen. Die Stadt Stuttgart treibt das noch auf die Spitze und setzt die Posten in den Scheitelpunkt einer nicht einsehbaren Kurve und das noch völlig unnötig weil 15 m vor der Kurve wäre viel sinnvoller.
Die Stadt Stuttgart ist auch unerreichter Spitzenreiter der unnötigen „Dämlichkeit“. Auf 300 m Radweg fünf, teils gefährliche Schikanen einzubauen ist schon echt bemerkenswert. Erst eine unnötige Schiebestrecke, dann ein Umlaufgitter (ganz schön nervig mit Kinderanhänger), messerscharfe 90 grad Bordsteinkante (wurde neulich nachträglich abgefräst), dann ein Stück Fußweg (Fahrradfahrer nicht frei- hält sich natürlich niemand dran), rutschiges Metallgitter in der Kurve und nun zum Schluss noch die Krönung: den Abgang vom Fußgängerweg von der Wilhelma zum Neckar mitten auf den Radweg gesetzt. Hätte man den Steg zwei Meter kürzer gebaut wäre der Steg billiger gewesen und man hätte auf dem Radweg gerade weiterfahren können. Die Schikane ist so eng, dass sie nur im Schritttempo umfahren werden kann. Mal davon abgesehen, dass der Fußgängersteg nie genutzt wird.
Mir würden noch viele weitere Stellen einfallen. Neckartalradweg in Esslingen, „Radweg“ über den Pragsattel, kein getrennter Radweg durch die Stuttgarter Anlagen, Unterführung in Auenstein usw.
Wenn das Rad fahren attraktiver werden soll wäre es schön mehr darauf zu achten solch unnötige Hindernisse zu vermeiden. Zumal es meist billiger, einfacher und architektonisch schöner wäre es einfach gescheit zu bauen.
So nun hab ich mich genug über die eigentlich sehr gute Situation der deutschen Radwege aufgeregt. Ich meine in andern Ländern gibt´s gar keine Radweg und niemand fährt freiwillig Fahrrad.
Ich würde mich über eine Plattform für wirklich konstruktive Kritik und die Möglichkeit über mehr Mitgestaltungsmöglichkeiten freuen. Und wenn Anregungen dann auch wirklich umgesetzt werden.